Wohnortnahen Entzug für Eltern mit Kindern in Mittelfranken anbieten
Gemeinsame Pressemitteilung vom 15. September 2006
Ansbach – In einer gemeinsamen Aktion fordern Bezirkstagsgruppe von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und die Nürnberger Stadtratsfraktion die Einrichtung einer Mutter-Eltern-Kind-Entgiftungsstation mit integrierter, qualifizierter Kinderbetreuung in Mittelfranken.
Im nordbayerischen Raum gibt es seit 2004 keine Möglichkeit mehr, Müttern / Vätern mit ihren – vor allem kleinen Kindern bzw. Säuglingen – einen Drogenentzug zu vermitteln.
Stadträtin Brigitte Wellhöfer: „Es muss vordringliches Ziel sein, die Lebenssituation und die Entwicklungschancen der Kinder von Familien mit Suchtproblematik zu verbessern. Ein wichtiger Baustein dabei ist, das entsprechende Angebot an Hilfen und die Zugangschancen dieser Familien zu Einrichtungen der Kinder–, Jugend-, und Gesundheitshilfen zu erhöhen.“
„Mit großer Sorge haben wir die vor über zwei Jahren getroffene Entscheidung der Frankenalbklinik in Engelthal aufgenommen, keine Kinder mehr in die Drogenentgiftungsstation mit aufzunehmen. Begründet wurde dieser Schritt mit den fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und den damit verbundenen haftungsrechtlichen Bedenken.“, ergänzt Bezirksrätin Birgit Raab. „Unsere Bezirkstagsgruppe sieht den mittelfränkischen Bezirkstag in der Pflicht, über sein Kommunalunternehmen Bezirkskliniken eine Eltern-Kind-Therapie wohnortnah anzubieten.“ Sollte dies wider Erwarten nicht möglich sein, sei so rasch wie möglich eine andere Lösung zu suchen, etwa in Kooperation mit anderen psychiatrischen Abteilungen von mittelfränkischen Kliniken. „Was im Bezirkskrankenhaus in Haar / Oberbayern mit einer Mutter-Kind-Station möglich ist, kann erst recht auch in Mittelfranken möglich sein.“
Ohne ein solches Angebot können sehr viele Eltern / Mütter und Kinder mit Suchtproblematik nicht erreicht werden und bekommen keine qualifizierte Unterstützung bei ihren Bemühungen um ein drogenfreies Leben. Die Erfahrung zeige, dass viele Eltern / Mütter aus Sorge um das Wohl ihrer Kinder, nur ungern bzw. gar nicht ohne die Kinder in eine stationäre Einrichtung gingen.
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