Teilnahme am agrarpolitischen Gespräch am 3. Mai 2019 in Nürnberg

Europa wählt – wohin geht die Reise in der Agrarpolitik?

Wenn wir Klimaschutz vorantreiben wollen, wenn wir neue Arbeitsplätze schaffen wollen, wenn wir wollen, dass unsere Bäuerinnen und Bauern auch in Zukunft noch fruchtbare Böden haben, dann brauchen wir einen radikalen Wandel in der europäischen Politik.

CO₂ muss einen wirksamen Preis bekommen. Wir brauchen eine neue Landwirtschaftspolitik in Europa, eine Alternative zum Prinzip „Wachse oder weiche!“  …..

Eine Handels- und Landwirtschaftspolitik, die unseren Reichtum auf Kosten Dritter erwirtschaftet, oder stattdessen faire Partnerschaften, die einen gedrosselten Ressourcenverbrauch bei uns bedeuten,
machen einen Unterschied. Fischen wir die Meere leer oder sorgen wir für halbwegs intakte Meeresökologie? Exportieren wir unseren Müll ins Ausland oder verzichten wir auf Wegwerfplastik?
Mit welchen Wohlstandsindikatoren wollen wir am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaften stärken? …

Sauberes Wasser, reine Luft, gesunde Böden und intakte Landschaften bilden unsere Lebensgrundlagen. Aber diese sind bedroht. Der ehemals große Reichtum an Tieren, Pflanzen und Lebensräumen schwindet täglich. Lebensräume gehen verloren, Arten sterben aus.

Auf den Wiesen und in den Wäldern wird es stiller, es brummt, summt und zwitschert immer weniger: Die Vogelpopulation in Deutschland hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert, die Anzahl von Insekten ist seit 1989 um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Rund ein Drittel der bei uns heimischen Arten sind bedroht, darunter viele Bienen. Diese sind jedoch essenziell für die gesamte Landwirtschaft. Ihr Fehlen bedeutet daher auch einen großen volkswirtschaftlichen Schaden. ….

Doch all das bringt uns nur voran, wenn wir das mit einer Agrarwende, weniger Pestiziden und Dünger auf
den Feldern, mehr agrarstrukturellen Elementen wie Hecken, Randstreifen oder Blühflächen und mehr ökologischem Landbau verbinden. Eine artenreiche Landschaft ist nur mit einer vielfältig strukturierten
Landwirtschaft zu erreichen.

Aus unserem Europawahlprogramm von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Kommt, wir bauen das neue Europa!“

Agrarpolitisches Fachgespräch am 3. Mai 2019 in Nürnberg

Als Europakandidatin für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN habe ich an dem agrarpolitischen Fachgespräch zur Europawahl in Nürnberg teilgenommen.

Folgende Fragen wurden ausführlich besprochen:

  • Umschichtung von der ersten in die zweiten Säule: Sind Sie dafür oder dagegen und warum?
  • Agrarstrukturelle Maßnahmen innerhalb der ersten Säule: Werden Sie sich dafür einsetzen, wenn ja für welche und warum?
  • Eco schemes: Sollen diese aus Ihrer Sicht kommen und welche wären sinnvoll?
  • Eiweißversorgung (Tierfütterung): Muss sich etwas ändern, wenn ja was und warum?
  • Neue Gentechnik: Wie bewerten Sie die neuen Techniken und bei welchen davon soll Brüssel wie regulierend eingreifen?
  • Stellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette, unlautere Handelspraktiken: Sehen Sie hier Handlungsbedarf? Was wollen Sie in Brüssel in diesem Bereich bewegen? Wie geeignet ist die im Dezember im Trilog getroffene Vereinbarung, um die Stellung der Landwirte zu verbessern?

Die Pressemitteilung der Landesvereinigung für ökologischen Landbau e.V. kann hier nachgelesen werden.

Livestream zum nachträglich Anschauen:

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