Bienen schützen – Agrargifte verbieten

Seehofer soll handeln statt schön reden

Pressemitteilung vom 21. September 2008

Die Bezirksrätin Birgit Raab begrüßt, dass die italienische Regierung am vergangenen Donnerstag, 18. September 2008 ein Anwendungsverbot für die Saatgutbehandlungsmittel Thiamethoxan, Clothianidin, Imidacloprid und Fipronil verhängt hat. Betroffen sind die Kulturen Mais, Raps und Sonnenblumen.

Italienische wie deutsche Imker machen die Pestizide für die Bienensterben im Frühjahr verantwortlich, in verendeten Bienen war u.a. der Wirkstoff Clothianidin nachgewiesen worden.

Die italienischen Imkerverbände fordern seit langem ein Verbot der Agrogifte. Italien ist nach Deutschland und Slowenien das dritte Land, das ein Verbot von Pestiziden aus der Wirkstoffklasse der Neonicotinoide verhängt. In Frankreich wurde Clothianidin gar nicht erst zugelassen; die Zulassung von Imidacloprid war bereits 1999 auf Sonnenblumen und 2003 auf Mais entzogen worden. In Deutschland ist unterdessen auf Druck des Herstellers BAYER die Zulassung auf Raps wieder erteilt worden.

A propos Poncho Pro, 330 Millionen Bienen starben umsonst in Süddeutschland, denn der Maiswurzelbohrer ist dort beileibe nicht ausgerottet worden, ganz im Gegenteil, in aufgestellten Hormonfallen fanden sich mehr als 30 Exemplare dieses Maisschädlings.

Berufsimker sehen ihre Existenzgrundlage zunehmend durch den Einsatz bienengefährlicher Pflanzenschutzmittel gefährdet. Bienenvölker gelten zudem als Frühwarnsystem für gefährliche Agrarchemie.

„Es kann nicht sein, dass in Deutschland und Bayern Pestizide in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, die nicht auf eine nachhaltige und ganzheitliche Umweltverträglichkeit überprüft werden!“, so Birgit Raab.

Andere Länder machen es vor, jetzt muss Seehofer handeln.

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