Schwarzer-Peter-Spiel um gentechnikfreie Fütterung in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf

(Triesdorf, 25.10.2011) Der Fachbeirat der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf hat in seiner Sitzung vom 24. Oktober 2011 vermieden, eine klare Entscheidung zu treffen, ob nun in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf des Bezirks Mittelfranken gentechnikfreies Soja verwendet wird oder nicht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellte bereits Ende April 2011 den Antrag, zum nächstmöglichen Termin auf Gentechnik-Soja bei der Tierfütterung zu verzichten. Letztendlich wurde dieser Antrag nur von Bezirksrätin Birgit Raab (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Bezirksrätin Gabi Köpplinger (SPD) und der Vertreterin für den Ökolandbau im Fachbeirat, Elisabeth Altmann, befürwortet.

Uwe Mohr, Leiter der Tierhaltungsschule in Triesdorf, der zum Grünen-Antrag Stellung nahm, betonte, dass diese Entscheidung rein politischer Natur sei. Genug gentechnik-freies Soja wäre auf dem Markt verfügbar, jedoch koste das gentechnikfreie Soja etwas mehr. Wenn die Mehrkosten in Kauf genommen würden, spräche nichts gegen die Verwendung von gentechnikfreien Soja.

Im Gegenzug spielt der Fachbeirat den Ball zurück. Der Vorsitzende, Bezirksrat Alexander Küsswetter (CSU) will die Entscheidung, ob Gensoja verwendet wird, den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf überlassen. Für dieses Vorgehen stimmte letztendlich die Mehrheit im Fachausschuss.

„Gentechnikverändertes Soja enthalte Rückstände von Glyphosat, dem Hauptwirkstoff von Totalherbiziden, die weitaus gefährlicher für die Gesundheit von Tier und Mensch sind, als bisher veröffentlicht und angenommen“, erklärt Bezirksrätin Birgit Raab. „Dabei können bereits geringe Mengen von Glyphosat Zellen schädigen oder Fehlgeburten auslösen. Alarmierende Berichte häuften sich in letzter Zeit, die sehr ernst zu nehmen seien.“

Wenn nun auf den vom Fachbeirat angenommenen Vorschlag Küßwetters, die Entscheidung ob Gensoja oder nicht, den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf überlassen bleibt, so erinnere dies an ein „Schwarzer-Peter-Spiel“ und ist ein Spiel mit dem Feuer.

„Ich bin gespannt, wie der studierte Landwirt Alexander Küsswetter den Menschen in der Region seine Blockadepolitik erklären will. Durch seine Untätigkeit werden die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf wahrscheinlich weiterhin Gentechnik-Soja verfüttern, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dies nicht will.“, so Raab verärgert.