Bahn streicht attraktive Verbindungen Richtung München

Schnell muss nicht gut bedeuten

Pressemitteilung vom 04. Januar 2006

„Wir müssen um gute Bahnverbindungen kämpfen“, ist Birgit Raab, Sprecherin der Bündnisgrünen im Bezirk überzeugt. In einem offenen Brief hatte sie Bahnchef Mehdorn gebeten, die Region Westmittelfranken nicht von attraktiven Verbindungen ab zu hängen.

Die Antwort aus Berlin ist für die Politikerin nicht befriedigend: Es wird zwar für die gestrichenen IC-Verbindungen Ansbach – München ab Sommer schnelle Verbindungen über Nürnberg und die neue ICE-Trasse nach München geben. Doch Raab befürchtet, dass die Fahrt dann über 50% teurer sein wird. „Schon heute zahlt man von Ansbach über Nürnberg nach München 47 Euro, anstatt über Treuchtlingen 31 Euro.“, rechnet Raab vor. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die neuen ICE-Verbindungen billiger werden, als die heutigen.“

Die jahrelange Diskussion um zusätzliche Halte der durch Ansbach fahrenden ICE-Züge ist auf alle Fälle vom Tisch. Wegen der Neubaustrecke Nürnberg – München wird bald kein ICE Zug mehr durch Ansbach fahren.

Birgit Raab fordert von der Bahn, neben der schnellen Verbindung über Nürnberg auch günstige über Treuchtlingen zu schaffen. „Die gibt es zwar über Ingolstadt“, berichtet Birgit Raab, „aber diese werden stark ausgedünnt.“ So wird seit dem neuen Fahrplan zwischen 10:00h und 14:00h keine attraktive Verbindung angeboten. „Wenn der günstigere Zug drei Stunden braucht, werden viele gleich mit dem Auto fahren“, ist Raab überzeugt. „Ein Auto haben sowieso die meisten in unserer Region.“ Für die Grünensprecherin im Bezirk wäre ein guter Taktverkehr über Treuchtlingen und Ingolstadt wichtige Alternative Richtung Landeshauptstadt. „Diese Verbindung würde zwar eine halbe Stunde länger dauern, als mit dem ICE über Nürnberg“, so Raab. „Aber man könnte das Bayernticket nutzen und so als Single für 18 Euro hin und zurück fahren.“ Unattraktiv wird diese Verbindung aber durch zusätzliche Umstiege.

Enttäuscht ist Raab auch, das die Ost-Weststrecke Nürnberg – Stuttgart nicht ausgebaut wird. „In Berlin gibt es nicht mal Überlegungen in diese Richtung“, wundert sich Birgit Raab. „Die Autobahn ist schon heute überfüllt, da wäre eine gute Bahnverbindung für Personen- und Güterverkehr ein wichtiger Schritt in die Zukunft.“

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